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Kleine Kulturfahrt nach Schwetzingen

Ort: Schwetzingen

Ende April wird im Schwetzinger Schlosspark der Frühling eingeläutet. Die Lindenarkaden werden in Form geschnitten. Die empfindlichen Pflanzen: Palmen, Bananenstauden und Zitruspflanzen verlassen ihr Winterquartier, die frostsichere Orangerie, und werden im französischen Teil des Parks aufgestellt. Besucher strömen zum Apollotempel, zum Badhaus und zum „Ende der Welt“, beobachten die majestätisch einherschreitenden Pfauen und erfreuen sich an den Wasserspielen, Springbrunnen und an den üppig bepflanzten Rabatten. Dann beginnt die Festspielsaison. Im Mai ziehen Opern und Konzerte der Schwetzinger SWR Festspiele ein musikbegeistertes Publikum an. Zum Abend ist ein regionaler Wein, Kartoffeln der neuen Ernte und Schwetzinger Spargel ein absolutes Muss.

Die große Fontäne.

Der Grund für den Abstecher der GdM ist das 250. Jubiläum des Donaueschinger Hoftheaters im Jahr 2025. Das Theater befand sich in der Fürstenbergstraße, wurde ab 1775 regelmäßig bespielt und erlebte seine Blütezeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts, bevor es 1850 einem Brand zum Opfer fiel.

Ein Dutzend Musikfreundinnen und Musikfreunde traten am 30. Mai die Fahrt an, um ein noch heute regelmäßig bespieltes historisches Theater besuchen, in der einstigen Sommerresidenz des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz (1724-1799). Der liebte Schwetzingen, wo er vom Frühjahr bis zum Herbst wohnte. Hier war er – im Gegensatz zum Hauptsitz Mannheim – nicht an das strenge höfische Reglement gebunden. Er musste aber auch nichts entbehren. Sein gesamter Hofstaat inklusive Hofkapelle begleitete ihn. Und für die musikalische Unterhaltung wurde von Nicolas de Pigage ein kleines Theater gebaut.

Nach unserer Ankunft gingen wir zum Mittagstisch ins „Blaue Loch“, einem direkt an den Zirkelsälen des Schlosses gelegenes Traditionslokal mit einem idyllischen, zum Verweilen einladenden Biergarten.

Die Führung „Das Leben bei Hofe“ durch das Schloss hat uns in die Zeit des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz und des Markgrafen Carl Friedrich von Baden versetzt. Nach dem köstlichen Essen im Restaurant „Delle Rose“ begann um 19.30 Uhr das Konzert im Rokokotheater. Es traten der Countertenor Valer Sabadus und Spark. Die klassische Band mit dem Programm „Sehnsucht und Verlangen“ und Musik von Isabella Leonarda und Antonio Vivaldi bis Kurt Weill und Léo Ferré auf.
Dem Motto des Festivals „Verführung“ folgend ist die Gruppe anschließend noch zu einem zweiten Konzert in die stimmungsvoll ausgeleuchtete Orangerie gegangen. Hier lud das Azahar Ensemble zu einer „Spanischen Nacht“ ein.
Bei sommerlich-lauen Temperaturen blieb die Gruppe bis nach Mitternacht auf dem Schlossplatz, genoss die mediterrane Atmosphäre, ließ sich erfrischende Getränke schmecken und tauschte Eindrücke aus.

Am nächsten Morgen, vor Antritt der Rückreise haben wir noch den Schlosspark erkundet und den alten Baumbestand im Arboretum bestaunt. Das „Ende der Welt“ und der Paradiesgarten säumten unseren Weg. Wir wagten einen Blick ins Badhaus mit der riesigen Badewanne und bewunderten einen Raum komplett gefliesst mit Delfter Kacheln. Wir verweilten am Apollotempel und genossen den Blick über den Schlosspark und die Sichtachse, die sogenannte Palatina-Achse, die vom Königstuhl bei Heidelberg über den Schwetzinger Schlossgarten bis zur Kalmit verläuft.
Auch der Moschee mit dem schönen Kreuzgang statteten wir noch einen Besuch ab und verließen die Anlage mit dem Vorsatz, diesen paradiesischen Ort recht bald wieder zu besuchen.

Über uns

Seit 1913 ist die Gesellschaft der Musikfreunde aktive Mitgestalterin des Kulturlebens in Donaueschingen. Heute veranstaltet sie mit Unterstützung der Stadt Donaueschingen regelmäßig Konzerte und Kleinkunstabende und Kulturfahrten für die Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Region.

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