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Ilya Gringolts & friends
Als Arnold Schönberg im Jahr 1899 die „Verklärte Nacht“ komponierte, fuhren in Wien die ersten elektrischen Straßenbahnen, und Frauen durften neuerdings sogar an der medizinischen Fakultät studieren. In dieser Ära technischer und sozialer Fortschritte blühte auch die Faszination für das Dunkle. Sigmund Freud vollendete das Manuskript seiner Traumdeutung, während Schönberg die Programmmusik über ein Gedicht des wegen seiner erotischen Anspielungen berüchtigten Richard Dehmel komponierte. Diese Musik ist zwar modern, aber eng bezogen auf die Tradition: Die Harmonik aus Wagners „Tristan und Isolde“ treibt der 25jährige ins Extreme – er verliebte sich in diesem Sommer in seine spätere Frau Mathilde – , während für die motivische Arbeit Brahms Vorbild war.
Die Uraufführung am 18. März 1902 wurde zu Schönbergs erstem Skandalkonzert: „Einige zischten, andere applaudierten, im Stehparterre brüllten ein paar junge Leute wie die Löwen.“ Wie damals erklingt auch in unserem Konzert dazu Brahms’ Streichquintett op. 88.
Ilya Gringolts & Franziska Hölscher, Violine
Gregor Sigl & Lily Francis, Viola
Clemens Hagen & Julia Hagen, Violoncello
Hermann Graedener (1844-1929): Streichquartett d-Moll op. 33
Johannes Brahms (1833-1897): Streichquintett F-Dur op. 88
Arnold Schönberg (1874-1951): Streichsextett op. 4, „Verklärte Nacht“
Gefördert durch
Sonntag, 13. April 2025 | 19 Uhr
Donauhallen, Strawinsky Saal
Eintritt EUR 30,– und EUR 28,–
Schüler, Auszubildende, Studenten und Arbeitssuchende EUR 5,–
Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist der Eintritt frei.